team-a: tag 10

2016-06-06

Liebe Freunde, ich möchte heute ein Halbzeit-Fazit der bisherigen Reise unseres Team A durch Äthiopien ziehen. Wir haben in den ersten Tagen sehen können, dass sich unsere Projekte sehr stark und positiv entwickelt haben – und das trotz der langanhaltendenden Dürrezeit in der Tigray-Region.

Die Region, die wir in diesem Jahr zum dritten Mal besucht haben, ist uns inzwischen sehr ans Herz gewachsen. Die Menschen hier strahlen eine unglaubliche Menschlichkeit und Freundlichkeit aus. Das Zusammenleben ist geprägt von Kooperation. Viele, die wir über all die Jahre hier kennenlernen durften, sind schnell zu Freunden geworden. Entsprechend stark haben wir sie vermisst, seitdem wir sie im vergangenen Jahr in Richtung unserer Heimat Deutschland verlassen mussten. Bald wird es wieder so weit sein, doch daran möchte ich heute noch nicht denken.

Es war schön mitzuerleben, wie sich die Freundschaften verfestigt haben, wenn wir in diesem Jahr erneut in Gemeinden waren, die wir bereits im Vorjahr besucht hatten. Von den Babys über die Schülerinnen und Schüler, die Lehrer und die Schulleiter bis hin zu den Gemeindemitgliedern haben uns alle sofort willkommen geheißen und uns mit großer Freundlichkeit empfangen. Es ist jedes Mal wieder wundervoll und nie selbstverständlich für mich, so etwas Tag für Tag hier erleben zu dürfen. Den Menschen hier in Äthiopien gilt unser Dank dafür.

Mindestens genauso wichtig ist, dass die von uns mit euren Spenden angestoßenen Projekte extrem gut funktionieren und wir weiterhin komplett von „100% WASH“ überzeugt sind. Die Kooperationen, die wir in der Vergangenheit geschlossen haben, haben gefruchtet – und das wesentlich früher und besser als wir es erwartet hatten. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Schülerinnen und Schüler, die eine Schule besuchen, an der wir einen Brunnen und Sanitäranlagen errichtet haben, fehlen seltener krankheitsbedingt im Unterricht. Die Schülerzahl an diesen Schulen ist drastisch gewachsen. Manche der Schulen müssen gar erweitert werden, um dem Andrang Herr zu werden. Das ist ein sehr gutes Zeichen.

Auch die WASH-Klubs, die sich an den Schulen um die Pflege der Brunnen und Toiletten kümmern sowie ihre Mitschüler und die Gemeinden über den Gebrauch der Einrichtungen aufklären, leisten phänomenale Arbeit, wovon wir uns vor Ort täglich überzeugen konnten. Dank unseres Programms eignen sie sich wichtiges Wissen an, dass sie in ihrem Lebenskreis verbreiten. Die positive Wirkung unserer Projekte wird dadurch enorm verstärkt, die Nachhaltigkeit gesichert. Das ist fantastisch und macht uns sehr stolz.

Doch noch ist viel zu tun. Deshalb geht es jetzt direkt weiter. Denn Fakt ist: Wir haben noch eine Woche vor uns werden das Beste daraus machen. Wir hoffen, dabei auch weiterhin auf eure Unterstützung zählen zu können – euer Einsatz ist es mehr als wert. Dazu reicht ein Blick die vielen glücklichen Gesichter, in die wir hier in Äthiopien bereits schauen konnten.

Euer Neven

Die Fotos stammen von unserem Fotografen Patrick Temme.